This Sphinx Which Is Not One

Die Macht der Nicht-Binarität und des Intersex in der ägyptischen und griechischen Darstellung des/der Sphinx

Autor/innen

  • Johanna Böttiger

Abstract

Ödipus ist auf der Reise von Korinth nach Theben, als er der Sphinx begegnet, die die Stadt Theben belästigt und umbringt, wer ihr Rätsel nicht lösen kann. Einzig Ödipus ist dazu in der Lage. Die Sphinx, besiegt, begeht Suizid. Als Lohn für diese Befreiung wird Ödipus zu Thebens König gekrönt und erhält die verwitwete Königin Jokaste, seine Mutter, zur Frau. Als geflügeltes Wesen mit menschlichem Kopf (und Oberweite) und Löwenkörper prägt die Sphinxfigur die Vorstellungen von Wissen und gefährlicher Macht. Im Alten Ägypten als männliches Fabelwesen, im antiken Griechenland als weibliche Figur dargestellt, zieren multiple Darstellungen und Skulpturen wie jene in Gizeh oder die Gemälde des französischen Künstlers Ingres, ebenso wie narrative Vorstellungswelten, die bis heute verbreitet sind.

Dieser Artikel soll die nicht-Binarität der mythologischen Figur aufzeigen und den/die Sphinx als transzendentales Wesen anhand einer Diskussion über Geschlechterbilder unter den drei hierarchischen Machtkonstrukten des Männlichen, der Sprache und des Wissens aufzeigen. Dies soll anhand der Überlieferungen von Apollodor, Euripides und Sophokles erfolgen, sowie moderner, linguistischer und deutungspolitischer Ansätze von Muriel Rukeyser und Julia Kristeva.

Veröffentlicht

08.03.2025