Aktuelle Ausgabe

Nr. 1 (2025): Sonderausgabe eisodos
Gemälde. Eine Figur mit Frauenoberkörper inklusive nackter Brüste und Löwenunterkörper (Fell, Schwanz). Wilde längere schwarze Haare, hinter der Figur ein wehendes rose Tuch, die Figur sitzt auf einer Art steinernem Podest, das an der linken Seite einen durchgehenden Riss hat, aus dem ein Baum wächst. Der Himmel ist dunkel-bedrohlich, im Hintergrundeine Stadt.

Rezeption & Subversion – Mythen aus feministischer Perspektive ist der thematische Schwerpunkt der vorliegenden eisodos-Ausgabe 2025 (1). Ungebrochen ist die Relevanz der Frage nach weiblicher Selbstermächtigung in misogynen Systemen, die im antiken Mythos ebenso vielschichtig verhandelt werden wie in den späteren Neuschreibungen und Neuinterpretationen, die im Fokus dieser Ausgabe stehen: Göttinnen, Hexen, Nymphen, (un-)treue Gattinnen und weiblich gegenderte Fabelwesen, Monster und Statuen kehren im Zuge der Blumenberg’schen „Arbeit am Mythos“ auf subversive Art wieder, bevölkern Bücherregale, Theaterbühnen und Serienbildschirme und üben – zumindest in den in dieser Ausgabe untersuchten Werken – Kritik an Ungleichheit, Gewalt, Krieg und heroischem Leichtsinn. Johanna Böttiger beschäftigt sich mit dem genderfluiden Wesen Sphinx, Milena Hofmeister mit drei Versionen der umstrittenen Helena, Franziska Fritsch mit Pygmalions erweckter Statue und Ibsens erwachter Toter, Marisa Morell mit dem Konflikt zwischen Athene und Medusa und Leonie Zinth mit der Begegnung von Kirke und Medea. Die Beiträge, die hier versammelt sind, haben ihren Anfang in einem BA-Seminar genommen, das im Wintersemester 2021/2022 von Sophie Seidler an der LMU München abgehalten wurde. 

Veröffentlicht: 08.03.2025
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eisodos ist eine peer-reviewed, open-access, online-Zeitschrift und richtet sich an alle Literaturwissenschaftler*innen im B.A.-, M.A.- und Lehramtsstudium sowie Doktorand*innen. Thema von eisodos sind Fragen der Interpretation von antiker Literatur, insbesondere der griechisch-römischen Antike, und ihres Fortlebens sowie Literaturtheorien und deren Vergleich.

Studierende & Promovierende, die sich mit diesen Themen beschäftigen, sind aufgefordert, prägnant argumentierende wissenschaftliche Beiträge im Umfang von ca. 10–15 Seiten einzureichen. eisodos erscheint zwei Mal jährlich, jeweils zum Beginn des Semesters. Beiträge können sowohl auf Deutsch wie auf Englisch eingereicht werden. Auch Rezensionen thematisch passender Publikationen sind willkommen, außerdem Rezensionen von Theateraufführungen antiker Stücke oder sonstigen Adaptionen antiker Stoffe.

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